Einleitung
Ob analog, ob digital, mit der Elektrik ist's eine Qual.
Auf dieser Seite werden haupsächlich elektrische Probleme behandelt. Zwar ist die Nutzung der elektrischen Energie schon über 100 jahre alt.
Das Wissen um das Warum, Wieso, Wofür steckt bei der Allgemeinhait aber noch in den Kinderschuhen. Fremdwörter wie Spannung, Strom, Widerstand und el. Leistung werden kaum verstanden oder richtig eingesetzt.
Hier soll nun einwenig Licht in das Dunkel gebracht werden.
Welcher Decoder ist der Richtige
Nun Decoder gibt es wie unzählige auf dem Markt. Glaubt man den Herstellern so ist nur das Produkt XY das einzig wahre.
Es gibt jedoch einige, unabhängige feste Regeln nach denen man "seinen" Decoder auswählen sollte.
Diese Regeln gelten für alle Lokomotiven, alte und neue, mit oder ohne Schnittstelle.
Sicher ist, das erste Kriterium ist das verwendete Digitalsystem. Bei den "DC oder 2 Leiter" Anhängern ist es meist DCC oder Selectrix.
Schritt 1 - Feststellen der Stromaufnahme
Erstes und wichtigstes Augenmerk für die Decoderauswahl ist die Stromaufnahme der Lokomotive oder des Triebwagens, in das der Decoder eingebaut werden soll.
Der Hauptanteil des Stromes wird dabei vom Motor benötigt, die Lichtfunktionen sind eher zweitrangig. Diese Stromaufnahme muss der Decoder verkraften können, und dass in allen Betriebssituationen.
Wobei ein Sicherheitsfaktor von 20% nicht schadet.
Gemessen wird die Stromaufnahme mit einem Strommesser = Amperemeter. Wer nicht weis wie, der sollte sich bei einem Elektrosachkundigen schlau machen. Einzelne Amperemeter sind heutzutage kaum noch in Gebrauch
deshalb ist ein sogenanntes Vielfachmessgerät zu empfehlen.
Gemessen wird bei Nennspannung (das ist die Reglerstellung wo die Lok saust wie der Blitz). Bei den meisten Gleichstromfahrzeugen ist das 14 V (DC).
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Wir stellen fest: die maximale Stromaufnahme beträgt bei 14 V 0,383 A = 383 mA + 20% sind wir bei 460 mA = 0,46 A - ohne Last, also ohne Wagenzug oder Steigung. Damit wäre ein Decoder mit einem max. Ausgangsstrom von 0,5 A schon stark an seiner Leistungs- und Lebensgrenze, zumal er noch mit der Erwärmung im Lokgehäuse zu kämpfen hat. |
Schritt 2 - Auswahl des Decoders anhand der Stromaufnahme
Nun wählen Sie einen Decoder aus dem Angebot auf dem Markt der in der Lage ist den gemessenen Strom auf Dauer zu liefern.Für das obige Beispiel käme ein Decoder in Frage, dessen Ausgang 1000 mA = 1,0 A verkraftet.
Minidecoder, oft mit NEM 651 Schnittsellensteckern, wären nicht die optimale Wahl, weil deren Lastgrenze i.A. bei 0,5 A liegt.
Schritt 3 - Auswahl des Decoders nach Platzbedarf
Jetzt erst achten man auf die Größe des Decoders. Selbstverständlich soll er problemlos in das Fahrzeug passen.
Nehmen Sie aber nie einen Decoder, nur weil er so schön klein ist, obwohl er den benötigten Motorstrom nicht liefern kann!
Siehe das obige Beispiel und in Schritt 2 gesagte.
Schritt 4 - Auswahl nach Zahl der benötigten Funktionen
Nun sind Sie an dem Punkt was soll der Decoder ausser den Motor zu regeln noch alles können. Sprich die Anzahl von Funktionsausgängen die Sie benötigen.
Zum Beispiel für den Rauchgenerator, Rangierkupplung, Führerstands- und Inneraumbeleuchtung usw.
Denken Sie auch daran das die Schnittstellen NEM 651 (6pol) und NEM 652 (8pol) nicht alle ihre Wünsche erfüllen können.
Hier hilft nur die Anleitungen genau und gründlich zu lesen.
Die NEM 652 (8pol) Schnittstelle hat neben dem Licht [F0] für Vorwärts- Rückwärtsfahrt [Zg1 weiß - Zg2 gelb], nur noch einen zusätlichen Ausgang [F1] grün an Pin 3.
Manche Decoder haben deshalb noch zusätzlich frei Kabel (i.d. R. braun für [F2], violett für [F3].
Auch die SUSI (Serial User Standard Interface) Schnittstelle, um einen Lokdecoder um weitere Geräte/Decoder zu ergänzen, ist für manchen wichtig.
Meist wird sie für den Anschluss eines Sounddecoders verwendet. Wobei es heutzutage Decoder gibt, die beides Motorsteuerung, F1 - F4 und Sound in einem bieten.
Für Anwender mit Gleissystemen die isolierte (Kunststoff) Weichenherzstücke verwenden ist auch ein Anschluss für den Stützkondensator von Interessee.
Bei Lenz® auch USP genannt.
Ein weiteres Kriterium ist die Unterstützung von Bremsstrecken. Ob Lenz® ABC oder die diversen DC basierenden Bremsmodule zu Einsatz kommen.
Schritt 5 - Auswahl nach der verbauten Schnittstelle
Neben den seit Einführung der Digitaltechnik bekannten Schnittstellen NEM 651 und NEM 652 gibt es Aufgrund des Leistungsumfangs moderner Decoder z.B. Sound,
noch weitere Schnittstellen. Seit ca. 2010 in den meisten, neueren Lokomotiven eingebaut sind die folgenden Schnittstellen:
NEM 658 - PluX in den Ausführungen: PluX8 = 7 polig+1 Kodierung, PluX12 = 11 polig+1 Kodierung, PluX16 = 15 polig+1 Kodierung und PluX22 = 21 polig+1 Kodierung.
NEM 660 - 21mtc in der Ausführung 21 polig+1 Kodierung.
NEM 662 - Next18 18 polige Schnittstelle vornehmlich für TT, H0e und N.
NEM ...... - mTc14 14 polige Schnittstelle Diese Schnittstelle wurde 2012 von Minitrix für die Nenngröße N vorgestellt.
Zum Abschluss noch eine Messreihe von einer H0-Lok BR 70 mit NEM 651 Schnittstelle.